“Noise at night” /// “Nächtlicher Lärm”

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Chattering, clinking bottles, music, breaking glass, dull bass, laughing. It’s summer in Berlin and people are meeting outside at plazas, streets, in front of bars, clubs and “Spätis” to enjoy the mild evenings. While one is exploring the urban night looking for amusement and distraction, the other is trying to sleep and recover from the daily hustle and bustle.

Traditionally night is a time-space of quietness and recovery. However, activities have increasingly extended into the night causing rising levels of nocturnal noise pollution for example due to traffic, urban maintenance and nightlife. The nocturnal city becomes a conflicting space where different needs and norms often seem to be more incompatible than during the day.

Contested space – the Berlin case
Nightlife is strongly interconnected with Berlin’s identity. However recent dynamics, such as gentrification and touristification processes, have led to a rising number of nightlife-related conflicts  – with noise being one of them – especially in popular dense inner city districts, as the Reuterkiez in Neukölln.
 
The neighborhood has undergone deep transformation processes in recent years, including rising rents and structural changes in demographics and in the business sector. The latter, particularly has led to the proliferation of cafés, bars and clubs especially along Weserstraße, which has turned into a nightlife hotspot as well as a place of conflicts.
 
Night clubbers, indeed, who enjoy spending the nights in Weserstraße drinking and chatting, can affect the quality of life of the residents, who apparently are increasingly suffering from insomnia caused by noise.
 
With sleep being crucial for our body to recover – e.g. favouring the renewing of cells and regulating our metabolism – a poor sleeping quality can negatively affect our mental and physical health, causing problems, spanning from cognitive impairments to obesity, hypertension and depression. Therefore, community groups in the Reuterkiez are fighting for the right to a quieter night!
 
Measurements against nocturnal noise
Besides enforcing actions, like curfews and bans, communicative measurements are increasingly being used to reduce nocturnal noise.

In the Reuterkiez, for example, signs in bar windows remind visitors to “respect the neighbors”, whereas in the district Friedrichshain-Kreuzberg night-time maps were distributed and pantomimes sent around to sensitize visitors (read more here).

Another interesting measure, first implemented in Amsterdam and currently on the rise, is the establishment of night mayors, acting as managers and mediators of the urban night. Read an interesting interview with the first night mayor here.
 
How can we solve this issue and find a balance between the right to nightlife and the right to rest? 
This is a crucial topic and it is still an open question at the policy level. We believe that people are the real experts and therefore they need to be included in planning and policy-making processes.

Would you like to share with us your thoughts and experiences? Are you affected by nocturnal noise? Have you envisioned strategies on how to protect quietness at night from nightlife? And, at the same time, to guarantee the right to party at night?

Do not hesitate to get in touch with us at info@opensourcesoundscapes.org or on Twitter at @btnoss or @HUSHCITYapp and let us know what you think!

Quiet regards from Berlin!
The Hush City Mobile Lab Team

 

Everyday Quiet Area of the week 

Aleea Șipotul Fântânilor, Bucharest 030167, Romania. This everyday quiet area is rated as lively and it is no. 11 of the Hush City Map


 


Gespräche, klirrende Flaschen, Musik, zerbrechendes Glas, dumpfer Bass, Lachen. Es ist Sommer in Berlin und die Menschen treffen sich draußen auf Plätzen, Straßen, vor Bars, Clubs und Spätis, um die milden Abende zu genießen. Während der eine die urbane Nacht auf der Suche nach Vergnügen und Ablenkung erkundet, versuchen andere zu schlafen und sich von der Hektik des Alltags zu erholen.

Traditionell ist die Nacht ein Zeit-Raum der Ruhe und Erholung. Seit einiger Zeit dehnen sich Aktivitäten jedoch zunehmend in die Nacht aus, was zu einer steigenden nächtlichen Lärmbelastung – beispielsweise durch Verkehr, Stadtinstandhaltung und Nachtleben – führt. Die nächtliche Stadt wird zu einem konfliktiven Raum, in dem unterschiedliche Bedürfnisse und Normen oft unvereinbarer erscheinen als tagsüber.

Umkämpfter Raum – der Fall Berlin
Nachtleben ist eng mit der Identität Berlins verbunden. Jüngste Dynamiken wie Gentrifizierungs- und Touristifizierungsprozesse haben jedoch zu einer steigenden Zahl nächtlicher Konflikte – unter anderem Lärm – geführt, vor allem in den beliebten dichten Innenstadtvierteln wie dem Reuterkiez in Neukölln.

Der Kiez hat in den letzten Jahren tiefgreifende Transformationsprozesse erfahren, darunter steigende Mieten und strukturelle demografische Veränderungen und Veränderungen im Wirtschaftssektor. Besonders letzteres hat zur Ausbreitung von Cafés, Bars und Clubs vor allem entlang der Weserstraße geführt, die sich zu einem Hotspot des Nachtlebens, aber auch von Konflikten entwickelt hat.

Die Nachtschwärmer, die ihre Nächte gerne trinkend und plaudernd in der Weserstraße verbringen, beeinträchtigen die Lebensqualität der BewohnerInnen, denen zunehmend die nächtliche Ruhe abhanden kommt, deren Erholung beeinträchtigt wird und die im Extremfall an lärmbedingten Krankheiten wie Schlaflosigkeit leiden.

Da Schlaf entscheidend für die Erholung unseres Körpers ist – z.B. begünstigt er die Erneuerung der Zellen und die Regulierung unseres Stoffwechsels – wirkt sich eine schlechte Schlafqualität negativ auf unsere physische und psychische Gesundheit aus und verursacht Probleme, die von kognitiven Störungen bis hin zu Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Depressionen reichen. Deshalb kämpfen Nachbarschaftsinitiativen im Reuterkiez für das Recht auf eine ruhigere Nacht!

Maßnahmen gegen nächtlichen Lärm
Neben der Durchsetzung von Maßnahmen wie das Verhängen von Sperrzeiten oder Verboten, werden immer häufiger auch kommunikative Maßnahmen zur Reduzierung des nächtlichen Lärms eingesetzt.

Im Reuterkiez erinnern beispielsweise „Respect the neighbours”-Schilder in Barfenstern BesucherInnen daran, die AnwohnerInnen zu respektieren, während im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Nachtstadtpläne verteilt und Pantomimen engagiert wurden, um die BesucherInnen zu sensibilisieren (mehr dazu hier).

Eine weitere interessante Maßnahme, die erstmals in Amsterdam umgesetzt wurde und derzeit zunehmend Anwendung findet, ist die Ernennung von Nachtbürgermeistern, die als Manager und Vermittler der städtischen Nacht fungieren. Lesen Sie hier ein interessantes Interview mit dem ersten Nachtbürgermeister.

Wie können wir dieses Problem lösen und ein Gleichgewicht zwischen dem Recht auf Nachtleben und dem Recht auf Ruhe finden? 
Dies ist ein entscheidendes Thema, das auf politischer Ebene noch offene Fragen aufwirft. Wir glauben, dass die Menschen die wahren Experten sind und deshalb in Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen werden müssen.

Möchten Sie uns Ihre Gedanken und Erfahrungen mitteilen? Sind Sie von nächtlichem Lärm betroffen? Haben Sie Ideen für Strategien, wie nächtliche Ruhe vor dem Nachtleben geschützt werden könnte? Und gleichzeitig das Recht nachts zu feiern garantiert wird?

Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter info@opensourcesoundscapes.org oder auf Twitter unter @btnoss oder @HUSHCITYapp und sagen Sie uns, was Sie denken!

Ruhige Grüße aus Berlin!

The Hush City Mobile Lab Team

Alltäglicher Ruheort der Woche 

Aleea Șipotul Fântânilor, Bukarest 030167, Rumänien. Dieser alltägliche Ruheort wird als lebhaft bewertet und ist Nummer 11 der Hush City Karte